2017 schon produzierte und sendete der WDR diese Doku mit dem Titel „Mein Verein | Auf den Spuren des FC Schalke 04“. Zu einem Zeitpunkt geschah dies also, als der kommende, bittere sportliche Absturz mit dem gleich zweimaligen Abstieg der Knappen aus der Bundesliga noch gar nicht abzusehen war, im Gegenteil Schalke 04 sich immer mal wieder unter den Topclubs in Deutschland platzierte – weil es ein solcher war.

Insofern geht es in dieser Doku eben eher um die Historie des Clubs, seine tiefen Wurzeln im Ruhrgebiet sowie im Bergbau, den es mittlerweile ja nicht mehr gibt. Ausführlich werden die Wurzeln des Vereins beleuchtet, der einst von ein paar Schuljungs kurz nach der vorherigen Jahrhundertwende aus der Taufe gehoben wurde und schon zwei Jahrzehnte später der alles bestimmende Fußballverein in Deutschland werden sollte.

Mit rund 45 Minuten Spieldauer nimmt man sich dabei auch ausreichend Zeit, die verschiedenen Epochen des Clubs zu beleuchten, wenn auch für eingefleischte Anhänger des FC Schalke 04 nicht allzu viel Neues dabei sein dürfte. Für alle anderen aber dürfte gelten, dass dies ein gut gemachtes Stück Dokumentation dessen ist, was S04 ausmacht. Und bezahlt hat man per GEZ schließlich schon dafür, wieso also nicht dies einmal später noch genießen, will sagen: jetzt.

Von den Anfängen des S04 bis zur Gegenwart

Der Untertitel der Sendung lautet übrigens „Auf Kohle geboren?“ und ist merkwürdigerweise mit einem Fragezeichen versehen. Wieso die Macher dieses Satzzeichen für sinnvoll hielten, erschließt sich dem Zuschauer erst beim Konsum der Doku. Doch man verrät sicher nicht zu viel, wenn man preisgibt, dass das Fragezeichen letztlich überflüssig ist. Nicht jeder Fan des Clubs, schon gar nicht in der Gegenwart, ist selbst „auf Kohle geboren“. Wohl aber jener Club, dessen Wurzeln im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke liegen und der so eng mit der einstigen Zeche Consolidation – im Volksmund „Consol“ genannt“ – verknüpft ist, dass ein solcher Fragezeichen eigentlich überflüssig ist.